Wir starteten um 6:30 – dem Jetlag und dem frühen ins Bett gehen sei Dank – ausgeschlafen und frisch in den Tag. Die RoboCup-Halle öffnet erst am Samstag für die beiden so genannten Setup-Days, so dass wir noch einen Tag mit den Konditionen im Hotel vorlieb nehmen mussten.
Das Team-Meeting fand wegen anhaltendem Regen dieses Mal leider nicht am Pool sondern in einem unserer Zimmer statt. Die Wand wurde kurzerhand zum Todo-Board umfunktioniert und Aufgaben verteilt. Da wir im Hotel leider Vision und Verhalten kaum testen können, haben wir uns neben den Berichten hier auf der Homepage vor allem um Animationen (vorplanbare Bewegungsabläufe) gekümmert. GOAL, der auch schon bei dieser WM als Torwart eingesetzt werden soll, muss noch das Aufstehen lernen, außerdem gilt es Schüsse für die Darwins variabler zu machen und in der Stabilität zu optimieren. Im Verhalten beziehen wir nun auch verstärkt die Torinformationen mit ein, hier muss aber noch an einer guten Kombination aus Ball- und Tortracking gearbeitet werden. Wir konnten einiges vorbereiten, das morgen in der Halle dann getestet werden kann. Zu diesem Turnier ist unsere Software erstmalig in einem Stadium, in dem sie hauptsächlich optimiert werden muss. Im Verhalten müssen zwar einige Module noch ausgiebig getestet werden, aber alle von uns gewünschte Funktionalität existiert bereits. Spannend bleibt jedoch, ob GOAL bis zu unserem ersten Spiel nicht nur aufstehen, sondern auch das Tor verteidigen kann.
Die Dachterasse in unserem Hotel hat einen kleinen überdachten Bereich, in dem wir es uns häuslich eingerichtet haben. So können wir den Ausblick und das Klima genießen und gleichzeitig produktiv arbeiten. Nur das Stromnetz machte uns ein wenig zu schaffen: Auf der Erdung liegen 60 Volt an – das heißt, wenn wir zum Beispiel unsere Laptops am Ladegerät haben, dann sind alle Metallteile daran unter Spannung und es kribbelt ordentlich, wenn man sie berührt. Das ist prickelnde Softwareentwicklung auf Brasilianisch 😉
Die Mittagspause nutzten wir heute nicht nur für eine geistige Abkühlung, wir gingen einfach eine Runde im Meer baden und tobten uns in den Wellen aus. Danach konnte es direkt mit doppelter Motivation weitergehen. Seit dem Nachmittag entwickeln die Bodensee-Haie vom Gymnasium BZM Markdorf neben uns auf der Dachterasse. Das sind vier Jungs und eine Lehrerin, die sehr erfolgreich in der Junior Soccer League teilnehmen.
Außerdem haben wir schon die Hulks getroffen.Einen Nachtrag zu der brasilianischen Fauna gab es am Nachmittag noch: Der Weg zu einem neuen Supermarkt führte uns an einem kleinen Tümpel vorbei, in dem ein Krokodil vor sich hindümpelte!
Den Abend verbrachten wir in einem Hotel-Restaurant eines Hotels ein paar hundert Meter nördlich von unserem Hotel. Dort gab es zu einem günstigen Preis ein sehr großes und reichhaltiges Buffet, dass auch genügend vegetarisches und glutenfreies Essen bot. Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Umweg über einen kleinen Markt und kauften dort unter anderem verschiedene Cashew-Nüsse.
Das Hotel ist inzwischen gefüllt mit RoboCup-Teams. In der Lobby, auf der Dachterasse, an allen öffentlichen Orten sitzen verschiedene Teams und bereiten sich auf den morgigen Tag vor(man merkt mittlerweile die Belastung des Hotel WLANs). Wir freuen uns sehr darauf morgen in der Halle zu testen und noch viele weitere Teams zu treffen.