Ende des Wettbewerbs

Da wir es in der zweiten Gruppenphase leider nicht noch einmal geschafft hatten ein Tor zu erzielen, war dies leider das Ende der diesjährigen Iran Open für uns.

Wir konnten das Problem des Hinfallen beim Laufen darauf zurückführen, dass die Getriebe einiger Beinmotoren zu stark abgenutzt sind und die Parameter des Laufalgorithmus nicht gut an den neuen Roboter angepasst sind. Trotz der relativ schwierigen Bedingungen durch die Umstellung der Software auf Ros, war der Wettbewerb für uns ein gelungener Start in die Saison und wir freuen und schon auf die German Open Anfang Mai in Magdeburg.

Die Fumanoids konnten das Spiel um Platz drei gegen Robit für sich entschieden. Das Finale wurde zwischen MRL und den ZJU Dancers, den amtierenden Vizeweltmeistern,  ausgetragen und war besonders spannend. Die Zuschauer feuerten stark das heimische Team aus Teheran an. Leider gab es Probleme mit der Bedienung des Gamecontrollers, der Software die den Robotern den aktuellen Status des Spiels mitteilt. Nach der Halbzeitpause wurde der Status nicht wieder auf „Spielen“ gesetzt, sodass sich einige Roboter nicht bewegten. Dieser Fehler fiel erst nach einigen Minuten auf, sodass überdurchschnittlich lange nachgespielt wurde. Dadurch konnte MRL das 4:1 noch zu einem 4:2 verkürzen.  Aber gegen den amtierenden Vizeweltmeister ist das wohl auch keine Schande, obwohl die Zuschauer sehr enttäuscht waren.

Zwischen den Spielen nutzen wir die Zeit um mit anderen Teams zu networken, noch schnell beim Reparieren der Roboter zu helfen und die Ausstellungsstücke der ausrichtenden Uni anzusehen. In der Middle-Size-League spielte ein Roboterteam ein Testspiel gegen ein paar freiwillige Jungen aus dem Publikum.

Zu der Abschlussveranstaltung abends um 6 kamen wir leider 10 Minuten zu spät und waren etwas überrascht, dass es schon angefangen hatte. Trotzdem nahmen wir unsere Ehrenplätze in den ersten Reihen ein. Leider bekam niemand von uns ein Übersetzungsgerät, sodass die Reden doch etwas eintönig wurden.. Dieses Jahr gab es getrennte Siegerehrungen für die Junior- und Major-Ligen, sodass die Veranstaltung dieses Jahr nur eine Stunde dauerte. Danach fand das Bankett in der ehemaligen Veranstaltungshalle statt. Wir trafen verschiedene Teams, machten Selfies mit ihnen und tauschten Emailadressen aus.

Am Abend beschlossen wir noch den nahe gelegenen Tajrish-Platz zu besuchen. An der Rezeption bestellten wir zwei Taxis. Die etwas 20-minütige Fahrt kostete umgerechnet etwa 3 Euro pro Taxi. Dort angekommen schlenderten wir über den gerade schließenden Basar, den einige von uns schon aus den Vorjahren kannten und die angrenzende Moschee. Die Fahrt zurück ins Hotel stellte sich als etwas aufregender heraus: Wir handelten mit einem Taxifahrer einen uns plausiblen Preis aus und zeigten ihm ein Schreiben unseres Hotel, das den Weg dorthin erklärte. Das Auto schien zwar nicht mehr durch die deutsche TÜV-Prüfung zu kommen, aber da die Höchstgeschwindigkeit aufgrund der Verkehrslage in Teheran etwa 20 km/h zu sein scheint, machten wir uns keine Sorgen. Der eine der beiden Taxifahrer schien den Weg zu kennen und der andere wollte ihm folgen. Leider verloren sie sich im Teheraner Verkehrsaufkommen. Nachdem der Taxifahrer, von dem wir gedacht hatten er kenne den weg, sich noch mehrere Male bei am Straßenrand stehenden erkundigt hatte, kamen wir tatsächlich ans Ziel. Und auch unsere Freunde im anderen Taxi kamen wenige Minuten später an. Wir verbrachten noch einen netten restlichen Abend im Hotel und lernten dabei unseren Interpreter Mahdi etwas näher kennen.

Der nächste Tag war komplett für Sightseeing reserviert. Da wir in einer größeren Gruppe unterwegs sein sollten, mussten wir noch ein anderes Team an der Messehalle abholen. Da wir nun nicht mehr mit Bussen der Universität unterwegs waren, konnten wir nicht einfach über das Messegelände zum Treffpunkt fahren. Die Strecke außen herum war ungefähr 20km lang und der Weg dauerte eine halbe Stunde. Zu Fuß wären wir in 15 Minuten da gewesen. Wir begannen unsere Tour bei der Golestan Palastanlage, die wirklich sehr sehenswert ist. Sie liegt in direkter Nähe zum großen Basar Teherans. Dort teilten wir uns in kleinere Gruppen auf, aßen einen leckeren iranischen Burger zum Mittag und deckten und mit Gewürzen, Tüchern und anderen Mitbringseln ein.

Danach ging es weiter zur Nature Bridge, die zwei Parks über eine große Straße hinweg verbindet und selbst Cafés und Aussichtsplattformen beherbergt. Der eigentlich relativ kurze Weg dorthin wurde durch einen Stau um eine beträchtliche Zeit verlängert. Viele von uns nutzten aber die Gelegenheit um ein wenig Schlaf im mehr oder weniger gemütlichen Bus nachzuholen. An einem der angebundenen Parks angekommen machten wir einen angenehmen Spaziergang und genossen den Ausblick von der Brücke.

Nach Anbruch der Dunkelheit fuhren wir zum Milad Tower, dem Fernsehturm, und genossen die spektakuläre Aussicht. Ein eigentlich sehr gelungener Abschluss wurde dann nur etwas von der Fahrt zurück ins Hotel getrübt. Der Busfahrer fuhr leider 20 Minuten in die entgegengesetzte Richtung unseres Hotels. Diese musste er dann natürlich auch wieder zurück fahren. Mit einigen Nachfragen bei anderen Autofahrern kamen wir dann aber doch an.

Das Team ER-Force aus Erlangen wartete schon auf uns, da wir gemeinsam mit einem anderen, größeren Bus zum Flughafen fahren wollten und sie etwas früher als wir flogen. Wir hatten jedoch seit Mittag nichts gegessen und so mussten wir notgedrungen das Essen aus dem Hotelrestaurant mit in den Bus nehmen.

Am Flughafen angekommen mussten wir noch einige Zeit warten bis wir einchecken konnten. Auch als die Anzeige uns glauben ließ, wir könnten unsere Koffer los werden, war der Schalter noch eine gefühlte Ewigkeit unbesetzt. Auch bei der Ausreisekontrolle mussten wir lange in der Schlange stehen und die Sicherheitskontrolle danach war bis kurz vorm Boarding noch geschlossen. Drei Stunden vor Abflug ist am Teheraner Imam Khomeini Airport nicht wirklich zu früh.

Trotz etwas Verspätung unseres ersten Flugs von Teheran nach Wien bekamen wir unseren Anschlussflug nach Hamburg. Auch unser Gepäck konnten wir ohne Probleme in Hamburg in Empfang nehmen. Müde aber zufrieden mit der geschafften Arbeit auf dem Wettbewerb traten wir am Sonntag morgen in die kalte Hamburger Sonne. Die meisten von uns brauchten aber erst mal eine Portion Schlaf.

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