Niederlande: Tag 6

Was für ein Tag.
Wir haben erfolgreich den Einzug in die zweite Runde geschafft und auch schon ein Spiel in der zweiten Runde hinter uns gebracht.
Das unentschieden kann man aufgrund der Fähigkeiten des Gegners in diesem Falle als zufriedenstellendes Ergebnis betrachten, und eigene Torchancen hatten wir auch.

Zeitweilig waren wir ziemlich gefordert, da unser Spiel in der Zwischenrunde sehr langwierig war, und durch unseren Sieg das darauf folgende Spiel von uns sehr nahe. Hätten wir ernsthafte Hardwareprobleme bekommen wären wir dem Druck sicherlich erlegen, haben wir aber nicht 🙂

Im Gegenteil. Dank der freundlichen Leihgabe der Bold Hearts war unsere Hardware besser denn je und wir konnten endlich ein mal identifizieren welche unserer Stabilitätsprobleme Hard- und welche Softwarebedingt sind. Tatsächlich ist es überwiegend die Hardware, lediglich unsere Aufstehanimation aus der Rückenlage scheint ernsthaft Verbesserungsbedürftig zu sein.

Möglicherweise werden wir vor ende der WM noch ein mal ein umgedrehtes Freundschaftspiel gegen die Bold Hearts machen. Ihre Software auf unseren Robotern, gegen unsere Software auf ihren Robotern. Sollten wir verlieren dürfen wir ihnen gegenüber nie wieder über unsere ausgeleierte Hardware meckern, sollten wir gewinnen haben wir jedes Recht dazu 🙂

Hier wie üblich die gesammelten Bilder des Tages:

Vorbereitungen für erstes Spiel des zweiten Round Robins

Die Vorbereitungen für unser nächstes Spiel laufen auf Hochtouren.
Die Ladegeräte stehen auf fast-charge und es wird im nächsten Spiel eine kleine Überraschung geben.

Die Bold Hearts haben es nämlich leider nicht in die nächste Runde geschafft, aber zwei ihrer Spieler werden für uns antreten.
Erste Tests mit unserer Software sehen sehr gut aus. Die Bold Hearts haben relativ neue Darwins und dadurch sehr viel präzisere und zuverlässigere Motoren.

Ansonsten zeigt ein Blick auf die anderen Spielfelder dass wir ab jetzt auf Mannschaften treffen werden die sehr sehr guten Roboterfußball spielen. Wir rechnen uns also keine großen Chancen aus, aus dem kommenden Round Robin als Sieger hervor zu gehen.
Wir hoffen aber den Zuschauern eine möglichst gute Show bieten zu können und den Rahmen unserer Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

PS: Wir entschuldigen uns für die geringe Fotodichte, aber zum Bilder bearbeiten fehlt uns momentan die Zeit.

Edit: unser nächstes ‚Spiel wird wohl etwas verzögert starten da auf dem Feld noch ein Spiel läuft.

Und ein weiterer Tag RoboCup beginnt…

Inzwischen haben eigentlich alle AG-Mitglieder einen kratzigen Hals, darum erst mal ein Fencheltee mit Honig für den Start des Tages.

Vorhin an der Ampel sind wir spontan von einem Passanten im Vorbeigehen gesegnet worden, was durchaus daran liegen kann dass wir mit einem katholischen Pfadfinderbus durch die Gegend Gurken.

Vielleicht ist es ja ein gutes Omen für das kommende Spiel in einer Stunde.

Niederlande: Tag 5

Insgesamt ein guter Tag. Unsere Hardware ist einsatzbereit, und unser erstes Vorrundenspiel haben wir gewonnen. Wir haben zwar keine weltbewegenden Änderungen auf unseren Robotern implementiert, dafür aber die Software auf einen stabilen Stand gebracht womit sich unsere Ausfälle in Grenzen halten. Wer sich unser Spiel angucken möchte findet in unserem Youtube-Chanel die Aufzeichnung unseres Live-Streams.

Nun freuen wir uns auf unser Spiel gegen die Bold Hearts morgen früh welches jetzt auf 9:30 vorverlegt wurde.

Am Nachmittag sind wir kurz mit Tamara auf den „Roboter Spielplatz“ gegangen – der merkwürdigerweise eher für menschliche Kinder ausgelegt zu sein scheint. Tamara hatte trotzdem ihren Spaß auf der Kuschelwiese einige Roboter-Dinosaurier zu streicheln.

Für Spannung und Heiterkeit sorgten heute Abend auch die Berliner mit ihrer neuen „Humanoid Plattform“ und dem Vorschlag eine neue Liga zu gründen.
Das Besondere: Die Hardware wird in dieser Liga in Ermangelung perfekter menschenähnlicher Roboter kurzerhand durch echte Menschen ersetzt. Jeder Spieler bekommt einen Computer mit kompletter Bildverarbeitung und Verhaltensmodul umgeschnallt, samt einer Webcam auf dem Kopf. Die autonom arbeitende Software gibt dem Menschen nun Befehle wie z.B. „Drehe links“, „Schieße rechts“, „Gehe vorwärts“. Damit wird das Verhalten eines Roboters unter realistischen Bedingungen getestet ohne dass die entsprechende Hardware funktionsfähig und vorhanden sein muss (es genügt beliebige Menschen vom Spielfeldrand mit den Geräten auszustatten).

3 Mitglieder unseres Teams stellten sich spontan als Hardware zur Verfügung und wurden von der Software über das Spielfeld dirigiert.
Von den Menschen auf dem Feld gelang niemandem eine nennenswerte Aktion, abgesehen von mehreren amüsanten Karambolagen und Pirouetten um die eigene Achse. Später wurde jedoch ein Roboter aus der Teen-Sized-League mit auf das Feld gelassen, der die menschlichen Spieler (im direkten Vergleich) dann auch prompt aus-dribbelte und ein Tor schoss.

Die Einstiegskosten für 11 Menschliche Spieler belaufen sich auf gerade ein mal 5000€. Damit wurde eine interessante Hybridform zwischen der Simulation League und echter Robotik geschaffen.
Mit Vorteilen aus beiden Welten (und Nachteilen aus einer dritten), die den Zuschauern auch noch einen hohen Unterhaltungswert bietet (der in unserer Liga leider nicht so stark gegeben ist).

Falls uns also zufällig jemand das Equipment sponsert, wäre es durchaus eine Überlegung wert unsere Software auf den Menschen zu portieren.

Spiel #1 gewonnen

YAY! wir haben es geschafft!

Unser erstes reguläres Tor, Unser erstes WM-Tor Unser erster regulärer Sieg in einem Spiel.

Während der ersten Halbzeit waren wir noch ein wenig Glücklos, dem Gegner gelang ein Tor – unser Gegentreffer war nahe aber leider wollte es einfach nichts werden.
In der zweiten Halbzeit ist es uns dann gelungen. Tamara lief vom Anstoß aus mit dem Ball los und beförderte ihn mit ein paar „gezielten“ Tritten in das gegnerische Tor. Exakt so wie es geplant war, was im RoboCup doch eher eine Seltenheit ist.
Kurz darauf setzte unser Gegner dann nach – ihr Feldspieler sah den Ball, positionierte sich erneut um nicht am Pfosten vorbei zu schießen und Schoß – mitten in ihr eigenes Tor hinein.

So endete dann die Partie mit 2:1 für uns – und wir haben allen Grund uns zu freuen.
Fairerweise muss man aber auch feststellen, dass die Schiedsrichterentscheidungen uns sehr in die Hände gespielt haben.
Insbesondere die Neupositionierungen des Spielballs waren sehr positiv für unsere Torchancen.
Worüber wir uns aber ganz besonders freuen ist ein Spiel ohne nennenswerte Hardwareausfälle. Wir haben keine einzige Kamera „verloren“. Die anstrengende Lötarbeit an den Kameras im Voraus hat sich also ausgezahlt.

Morgen um 10:00 9:30 spielen wir dann gegen unsere Sitznachbarn, die Bold Hearts aus Großbritannien.
Eventuell sollten wir also ab jetzt vorsichtig sein mit dem Kaffee den sie uns anbieten 🙂