Man kann dort nicht nur unsere Roboter anschauen und anfassen, sondern sogar selbst steuern. Es gibt natürlich auch noch viele andere Sachen zu sehen und zu lernen. Ein vollständiges Programm findet ihr hier:
Autor: Ju Bödeker
Projektwoche 2015
Auch dieses Jahr haben wir wieder eine Projektwoche in Kooperation mit der Stadtteilschule Walddörfer veranstaltet.
Die Woche begann mit einer Vorstellung des RoboCups und der Ag. Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei den Arbeitsbereichen HCI und WTM, die den Schülern ihre Forschungsthemen engagiert nahe brachten was mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.
An den folgenden drei Tagen fand Projektarbeit statt. Diese bestand aus drei Themen, die jeweils einen Tag von einer Gruppe von Schülern bearbeitet wurden.
Am letzten Tag fand eine Abschlusspräsentation statt, bei der die Schüler vorstellten, was sie in der Woche erreicht hatten.
Uns hat die Woche viel Spaß gemacht und den Schülern anscheinend auch.
China – Tag 1: Sack Reis nicht umgefallen
Der erste Morgen in Hefei begann für uns, nach kurzer Nacht, mit einem wirklich fantastischen Frühstück. Mit wissenschaftlich geschulter Neugier probierten wir Algen, Gurken-Knoblauch Salat und einige Dinge, von denen wir nicht sagen können, was es war. Geschmeckt hat es aber. Weniger experimentierfreudige Menschen konnten sich sogar über deutsche Erdbeermarmelade freuen.
Nach dem Frühstück haben wir ein erstes Teammeeting durchgeführt und Spähtrupps ausgesandt um den Weg zum, noch geschlossenen, Convention Center zu suchen oder einzukaufen.
Beide Expeditionen verliefen erfolgreich und so können wir nun in unserem eigens aus Hamburg mitgebrachten Reiskocher frisches Abendessen zubereiten.
Die Planung für den morgigen Tag steht, jeder weiß, was er beim Aufbau zu tun hat und so arbeiten alle an der Wettbewerbsvorbereitung und fiebern der Öffnung der Halle entgegen.
Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin
Am Samtag um 12 haben wir uns getroffen und sind auf Einladung der Fumanoids nach Berlin gefahren um an der Langen Nacht der Wissenschaften teilzunehmen.
Den ganzen Abend lang konnten interessierte Menschen die Roboter spielen sehen und auch per Controller selber steuern. In spannenden Vorträgen erzählten die Fumanoids über den Robocup und seine Ziele. Untermalt wurde dies alles von den Klängen der Feuerwehrsirenen der im Nebenraum stattfindenden Ausstellung Brand – Wissenschaft – Feuerwehr: Wie Mathematik hilft, Ihr Leben zu retten.
Bis wir um Mitternacht einpackten, kamen viele Menschen vorbei die sich weder von drückender Hitze noch von einem Gewitter abhalten ließen. Das große Interesse an den Robotern hat uns, ein mal mehr, erfreut und beeindruckt.
Inzwischen sind wir heil und nach nur 3 Stunden fahrt wieder in Hamburg angekommen. Wie die letzten Jahre auch, eine rundum gelungene Veranstaltung.
Wir spielen Fussball
Ok, zugegeben das klingt nicht wie eine bahnbrechende Neuigkeit, aber dieses mal haben unsere Roboter Pause.
Da diese sich nicht mit den naturgegebenen Konstruktionsfehlern des Menschen aufhalten müssen, rasen sie mit hohem Tempo über das Feld und können auch mit ordentlich Kraft schießen.
Durch diese völlig unterschiedliche Problemstellung forschen die Mid-Sized Teams bereits an einigen Dingen, die auf uns erst zukommen sobald unsere Roboter noch einige hundert mal das Laufen neu entdeckt haben. Um so mehr haben wir uns gefreut als uns einige Mitglieder von Iranischen MRL-Team aus der Mid-Sized League zu einem Austausch der besonderen Art einluden.
Nach einem spannenden Spiel, in dem wir zum einen feststellen konnten, dass die mid-size Roboter doch durchaus hoch schießen können und ein auf „nur“ 40km/h beschleunigter Ball schneller ist als es klingt, haben wir mit 1:0 gewonnen. Fairerweise muss man sagen: Die Mid-Sized Roboter waren zuvor in ihrer Leistung gedrosselt worden – um die Verletzungsgefahr zu reduzieren.
Auch die Fumanoids haben sich zusammen mit dem MRL-Team der Kid-Size jeweils in ihre Hardware hinein versetzt und traten gegeneinander an, wobei sie, zur großen Erheiterung aller Umstehenden, vom Chef des lokalen Technical Comitee bis zum Zuschauerkind, den Spielstil ihrer eigenen Roboter imitierten. Völkerverständigung kann so einfach sein.
Was hier sonst noch los ist
Auch wenn wir vor allem von unserer Liga berichten, gibt es bei den Iran Open natürlich noch viel mehr zu sehen.
Spielrückblick
Wir haben unsere Spiele für heute gespielt. Zum ersten Spiel konnte das gegnerische Team Amitis leider nicht antreten. Das Technical Comitee konnte sie jedoch telefonisch erreichen und sie versprachen am Turnier noch teil zu nehmen. Deshalb wurden sie nicht disqualifiziert und wir spielten regelkonform gegen ein leeres Tor.
Leider passierte auch unsererseits nicht viel – unsere Roboter haben aufgrund von Lichtreflektionen ihre eigene Schulter als Ball erkannt. Grund ist eine Regeländerung: Erstmals wird mit einem Ball gespielt der „mindestens“ 50% weiß sein muss, ansonsten aber wesentlich weniger homogen aussieht als der zuletzt verwendete orange Ball.
Auf der positiven Seite: Wir haben kein Eigentor kassiert und das Laufen auf dem ebenfalls erstmals eingesetzten Kunstrasen funktioniert (auch wenn dieser zugegebenermaßen extrem kurz und damit für einen Rasen vergleichsweise leicht zu bespielen ist).
So ist das nun mal, Forschung ist zu 90% Frustration – aber die restlichen 10% sind es wirklich wert.
Bis zum zweiten Spiel, diesmal gegen MRL aus dem Iran, haben wir versucht das Problem sowohl in der Software zu lösen, als auch unsere Schultern weniger Reflektionen erzeugen zu lassen.
Im diesem Spiel haben wir den Ball dann auch häufiger erkannt und haben es geschafft hinzulaufen und zu schießen. Für ein Tor hat es leider auch hier nicht gereicht, aber wir arbeiten an einer Lösung. Ausgegangen ist es 0:0. Das erste Tor des Tages fiel dann beim Spiel der FUmanoids gegen die nun antretenden Amitis, dass die FUmanoids klar für sich entscheiden konnten. Auch Parand, ebenfalls aus dem Iran, erzielte ein Tor gegen MRL. Gegen die beiden siegreichen Teams des Tages werden wir morgen antreten.
Sicher gelandet
Unser Aufbau ist soweit fertig und wir sind fleißig am Testen. Nicht zuletzt dank der sehr um uns bemühten Übersetzer verläuft bisher alles unproblematisch.
Finale
Da wir nicht am Finale teilnehmen, hatten wir mit einem ruhigen Morgen gerechnet. Aber so langsam verstehen wir, was unsere Übersetzerin mit „In Teheran everything is possible“ gemeint hat. Kurz bevor wir in die Halle gehen wollten kam einer der Organisatoren und informierte uns, dass wir das Hotel in 5 Minuten zu verlassen hätten, da wir in einem anderen Hotel untergebracht werden würden.
Wir packten unsere Dinge in Rekordzeit, um dann festzustellen, dass der Bus nicht wie versprochen vor der Tür stand. Wir haben die Zeit genutzt um zu testen, wir unsere Roboter mit dem Kunstrasenplatz und der Aschebahn des Olympischen Trainingszentrums klarkommen. Da der Bus nach wie vor auf sich warten lies machten wir noch ausgiebig Photos mit GLaDOS und Tamara.
Als der Bus endlich ankam packten wir alles ein und warteten eine Iranische Weile mit drei Pakistanern auf das mexikanische Team. Eine Stunde nach dem wir in der Halle hätten sein wollen fuhr der Bus tatsächlich los, nur um 5 Minuten Später vor der Halle zu halten. Wir werden wohl irgendwann heute Abend ins neue Hotel gebracht.
Die erste Hälfte des Spiels um den dritten Platz verpassten wir durch die verzögerte Anreise, aber die zweite Halbzeit war sehr spannend. Die Bolt Hearts schafften es in einer spannenden Aufholjagd 3:2 gegen MRL zu gewinnen, nachdem es zur Halbzeit noch 0:2 stand . Das Finale konnten wir dann vollständig verfolgen und den Fumanoids zu ihrem verdienten Sieg (4:0) gratulieren. Sie sind somit innerhalb einer Woche deutscher und iranischer Meister geworden. Im Finale profitierten sie zudem davon, dass die mit größeren Robotern spielen als die meisten unserer Liga und somit nicht das Problem hatten, dass der Schwerpunkt der iranischen Roboter höher als ihr ganzer Roboter war, wie es hier allen Anderen ging.
Wir haben uns hier mit YRA einem iranischen Team angefreundet und in guter Fußballtradition tauschten einige Teammitglieder die Trikots. Wir hoffen, wir nehmen die richtigen Teammitglieder wieder mit nach Deutschland.
Heute wollen wir noch etwas von Teheran sehen und morgen die Qazvin Azad University besuchen. Wenn wir Internet haben, werden wir berichten. Andernfalls holen wir das in Deutschland nach.
Iran Tag 3
Gestern Abend bekamen wir die Nachricht, dass wir die Halle um 18:00 Uhr zu räumen hätten. Alles würde durchsucht werden es käme eine „highly important person“. Kein Gegenstand, den wir am nächsten Tag brauchen würden dürfte aus der Halle genommen werden. Für alle Teams ein ziemliches Problem, da wir abends zumindest die Laptops zum arbeiten brauchen würden. Unsere Entscheidung war daraufhin Roboter und drei Laptops in der Halle zu lassen und den Rest der Laptops mit ins Hotel zu nehmen.
Um sicher zu gehen fragten wir Neda, eine der Übersetzerinnen, die wir vorgestern kennen gelernt hatten, ob es für die weiblichen, menschlichen Teammitglieder sinnvoll wäre andere Kleidung zu kaufen. Unsere Frage wurde sehr positiv aufgenommen. Die Kleidung wäre zwar in Ordnung, aber für die VIP sei traditionellere iranische Kleidung besser. Als fast pünktlich um 19:30 die Halle geschlossen wurde, fuhren wir mit ihr in die Stadt (wir sind am Stadtrand) und kauften je ein neues Kopftuch, dass sich viel einfacher tragen lässt und je einen Manteau. Dies sind iranische „Mäntel“. Eigentlich sehen sie eher wie fast knielange Blusen aus und sind sehr hübsch. Neda ist ohnehin mit Gold nicht aufzuwiegen. Sie hilft uns stets sehr schnell und effektiv, sei es vegetarisches Essen zu organisieren, Kleidung zu besorgen oder ein Problem mit der Elektrik zu vermitteln. Subjektiv scheinen die Frauen hier Durchsetzungsfähiger und pragmatischer zu sein als ihre männlichen Pendants.
Über Teheran selbst werden wir zu einem anderen Zeitpunkt berichten, da wir vermutlich noch mehr zu sehen bekommen werden.Der Abend verlief weitestgehend ruhig, abgesehen davon, dass Timon die Dusche in dem einen Zimmer zu reparieren versuchte um nicht immer im anderen Zimmer duschen zu müssen. Im Zuge dessen stellte er fest, dass die Dusche schlichtweg keinen Schlauch hatte. Es gibt nur ein Drahtmantel, der Gummianteil fehlt. Der Reparaturversuch mit Duct Tape hat bisher nicht den gewünschten Effekt gebracht, aber wir sind zuversichtlich. Bisher haben wir in jedem Hotel in dem wir waren etwas repariert.
Heute morgen waren wir pünktlich an der Halle, kamen aber nicht rein, da das mobile Röntgengerät für die Laptops, die wir nun doch mit rein bringen durften, noch einige male umgeparkt werden musste. Die Sicherheitsvorkehrungen waren recht spannend. Zwei der weiblichen Teammitglieder wurden am Metalldetektor vorbei geschleust. Das dritte – mit Laptop in der Hand – musste jedoch durch den Detektor, welcher, oh Wunder, prompt piepte. Da aber auch niemand darauf achtete wer schon die Röntgenkontrolle passiert hatte, genügte es auch beim Einlass zu behaupten das Gepäck sei bereits durchleuchtet worden, wie ein anderes Team heraus fand. Der VIP stellte sich als Akbar Hashemi Rafsanjani heraus. Ehemaliger iranischer Präsident, immer noch 3. wichtigster Mann im Staat und nebenbei auch der Reichste.
Nachdem er mit riesigem Gefolge mehrmals durch die Halle gelaufen war, wurden die Iran Open mit einem leicht überdimensionierten Hallenfeuerwerk sowie Rauchbomben in Landesfarben eröffnet, Untermalt vom lieblichen Klang des Feueralarms den offenbar niemand bedacht hatte. Es scheint hier eine große Fangemeinde für Roboter zu geben. Die Hallen sind alle sehr gut besucht und die Stimmung erinnert an einen Jahrmarkt. Wir wurden bereits diverse Male von iranischen Medien interviewt und gefilmt. Auch einige Iranische Kinder kamen zu uns, um einen Englischen Satz an uns auszuprobieren. Meist wollten sie wissen wo wir her kommen. Anders als gedacht, bekommen die Kinder in der Schule durchaus einen passablen Englischunterricht (unter anderem von Neda). Informatikunterricht ist übrigens Standard ab der Grundschule, während in Hamburg derzeit die Politiker debattiern den Informatikunterricht als Pflichtfach abzuschaffen, da das ganze offenbar nur eine Modeerscheinung sei.
Unser erstes Spiel fand gegen Baset statt. Bis letztes Jahr spielten sie in der Teen-Size League, dieses Jahr treten sie aufgrund einer Regeländerung in beiden Ligen an. Obwohl unsere Roboter sich gut geschlagen haben und keine Angst vor diesem Gegner zeigten, mussten wir uns mit 2:0 geschlagen geben. Wir sind mit diesem Ergebnis absolut zufrieden. Unsere Roboter haben durchweg gut gespielt und keine Fehler gemacht. Aber als sich Tamara todesmutig einem Ball entgegenstellte, den ein Basset Robot geschossen hatte, wurde sie davon, infolge des kräftigen Tritts, umgeworfen. Wir haben sie nach dem Spiel getröstet und ihr gesagt, dass wir sehr stolz auf sie sind. Im Vergleich zu den Teams, die wir ansonsten beobachten konnten müssen sich unsere Roboter auf jeden Fall nicht verstecken.
Unser nächstes Spiel ist für morgen um 9:00 Uhr Ortszeit gegen die Bolt Hearts angesetzt und verspricht spannend zu werden. Wir werden euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.