Eindrücke aus der Halle

Nachdem wir unser Zwischenrundenspiel gegen die Bold Hearts heute verloren haben, blieb neben der Vorbreitung auf die Technical Challenges noch Zeit, sich in der Halle etwas genauer umzusehen. Die Major- und die Juniorligen sind jeweils in einer eigenen Halle untergebracht. Dabei handelt es sich bei der Juniorenhalle um ein abgeschlossenes Gebäude und diese ist dank einer Klimaanlage fast schon unterkühlt. Die Halle der Majorteams dagegen hat zwar Wände und ein Dach, dazwischen ist allerdings eine nicht unerhebliche Lücke, die teils von bunten Tüchern, teils auch gar nicht abgedeckt ist. Dies führt dazu, dass es bei uns in der Halle ziemlich genau so warm ist wie draußen – und das ist in Brasilien (wenn man nicht gerade direkt am Meer steht) ziemlich heiß und schwül. Immerhin werden wir als Ausgleich mit kostenlosem Trinkwasser versorgt. Außerdem gibt es klimatisierte Meetingräume mitten im Teambereich. Diese werden nicht nur für die offiziellen Meetings verwendet, sie können auch von einzelnen Teams für Zeiträume reserviert werden. Das schafft neben einer guten Arbeitsatmosphäre auch eine willkommene Abkühlung. Die wohl großartigste Einrichtung während der diesjährigen WM ist aber ein kleiner Bereich, in dem es Hängematten zum Ausruhen gibt. Es tut sehr gut, die müden Glieder nicht auf einem Stuhl oder in einer Hallenecke ein wenig auszustrecken, sondern in einer Hängematte vom Strand träumend.

Wie bei jeder großen Veranstaltung kann aber auch nicht alles perfekt funktionieren. Das Internet bereitet uns immer wieder große Schwierigkeiten. Heute haben wir zum ersten Mal überhaupt das offizielle Internet in unserem Netzwerk erhalten. Bisher haben wir ein langes Kabel durch die Halle gelegt und uns so welches von den Hulks, dem Team der TU Hamburg Harburg, besorgt. Während die Stabilität des Internets teilweise noch zu wünschen übrig lässt, funktioniert das W-Lan auf den Feldern erstaunlich gut. Das liegt vor allem daran, dass ein Mitglied des Technical Comittees in den letzten Tagen gnadenlos Router der Teams beschlagnahmt, die illegaler Weise ein eigenes W-Lan betreiben. Leider fehlt auch, obwohl es uns in den Niederlanden letztes Jahr versprochen wurde, ein Regal zum Verstauen des technischen Equipments. Entsprechen chaotisch sieht es häuifg auf unserem knapp bemessenen Teamtisch aus. Dieser befindet sich übrigens in bester Lage – direkt an einem der vier Felder, aber auch am Durchgang für das Publikum. So kommen wir viel in Kontakt mit den Besuchern und unsere Roboter sind ein sehr beliebtes Fotomotiv!

Gewöhnungsbedürftig ist es, dass neben sehr vielen sehr hilfsbereiten Volunteers auch stets eine große Polizeipräsenz in der Halle herrscht. Besonders abends, wenn das Publikum die Spielstätte verlassen hat, patroullieren viele schwer bewaffnete Polizisten durch die Halle. Draußen auf dem Parkplatz und an den Eingängen sind es sogar noch mehr. Dies scheint allerdings hier nicht unüblich zu sein, denn auf dem Rückweg von der Halle sehen wir auch häufiger stark ausgerüstete Polizei am Strand oder Straßenrand stehen.

Unsere Roboter durften sich nach den Strapazen der letzten Tage natürlich auch etwas erholen. Sie haben selbst ein paar Fotos davon gemacht, was sie in der Halle so erlebt haben und wir werden euch diese in den nächsten Tagen nachreichen. Einen Großteil der Zeit haben sie, fleißig wie sie sind, aber damit zugebracht, anderen Robotern beim Spielen zuzusehen und sich schon mal ein bisschen Taktik abzuschauen.

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2:4 Niederlage gegen die Bold Hearts und Ergebnisse der Zwischenrunde

Nachdem wir dem Assistant Referee eine schwarze Hose besorgen konnten, starteten wir in unser Spiel gegen die Bold Hearts. Unsere Arbeit von gestern Abend machte sich bezahlt, da wir nun ziemlich gut die Seiten des Team Tables von der Wahrscheinlichkeit eines Torpfostens ausschließen konnten. Dies führte dazu, dass unsere Roboter meistens Tor und Ball richtig erkannten. Da die Bold Hearts aber deutlich schneller laufen als wir, waren sie häufig vor uns am Ball. Dafür hatten sie Probleme mit der Erkennung des eigenen Tores was zu Eigentoren führte. Tamara tat als Stürmerin ihr bestes wenn sie den Ball am Fuß hatte, vergab aber zwei Riesenchancen indem sie knapp am Torpfosten vorbeizielte. Mit dem Endstand von 2:4 sind wir nun zwar aus dem Turnier ausgeschieden, werden aber die verbleibenden zweieinhalb Tage vor dem Symposium nutzen um in dieser idealen Testumgebung Features zu testen, die wir nicht rechtzeitig für die Spiele fertig bekommen haben, an den Technical Challenges zu arbeiten und mehr Arbeit in die Weiterentwicklung unseres GOAL Prototypen zu setzen. Und natürlich feuern wir die Bold Hearts an in ihren kommenden Spielen und drücken ihnen die Daumen das Final zu erreichen 😉

Wir haben alle Ergebnisse der ersten Gruppenphase und der Zwischenrunde unter www.bit-bots.de/wm2014/results-wm-2014-kid-size ergänzt.

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Die Zwischenrunde – Aller guten Dinge sind drei?

Nachdem wir gestern unser erstes Spiel gegen EROS mit 1:5 verloren haben und das zweite Gruppenspiel gegen die Kudos mit einem 0:0 endete, müssen wir nun das Spiel der Zwischenrunde gewinnen um in die zweite Gruppenphase einzuziehen. Hier treffen wir um 9:45 brasilianischer Ortszeit (14:45 MESZ) auf niemand geringeren als unsere Freunde von den Bold Hearts aus England. Dies ist natürlich sehr schade, aber das Anfangslos wollte es so. Nach den GermanOpen und den IranOpen wird es in diesem Jahr bereits der dritte Wettbewerb (und Kontinent) sein, auf dem wir gegeneinander antreten mussten. Wir hoffen, dass beide Teams von Hardwareproblemen und Bugs verschont bleiben und am Ende nur die Taktik das Spiel entscheiden wird.

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Brasilien Tag 1: Setup im Hotel

Wir starteten um 6:30 – dem Jetlag und dem frühen ins Bett gehen sei Dank – ausgeschlafen und frisch in den Tag. Die RoboCup-Halle öffnet erst am Samstag für die beiden so genannten Setup-Days, so dass wir noch einen Tag mit den Konditionen im Hotel vorlieb nehmen mussten.

Das Team-Meeting fand wegen anhaltendem Regen dieses Mal leider nicht am Pool sondern in einem unserer Zimmer statt. Die Wand wurde kurzerhand zum Todo-Board umfunktioniert und Aufgaben verteilt. Da wir im Hotel leider Vision und Verhalten kaum testen können, haben wir uns neben den Berichten hier auf der Homepage vor allem um Animationen (vorplanbare Bewegungsabläufe) gekümmert. GOAL, der auch schon bei dieser WM als Torwart eingesetzt werden soll, muss noch das Aufstehen lernen, außerdem gilt es Schüsse für die Darwins variabler zu machen und in der Stabilität zu optimieren. Im Verhalten beziehen wir nun auch verstärkt die Torinformationen mit ein, hier muss aber noch an einer guten Kombination aus Ball- und Tortracking gearbeitet werden. Wir konnten einiges vorbereiten, das morgen in der Halle dann getestet werden kann. Zu diesem Turnier ist unsere Software erstmalig in einem Stadium, in dem sie hauptsächlich optimiert werden muss. Im Verhalten müssen zwar einige Module noch ausgiebig getestet werden, aber alle von uns gewünschte Funktionalität existiert bereits. Spannend bleibt jedoch, ob GOAL bis zu unserem ersten Spiel nicht nur aufstehen, sondern auch das Tor verteidigen kann.

Die Dachterasse in unserem Hotel hat einen kleinen überdachten Bereich, in dem wir es uns häuslich eingerichtet haben. So können wir den Ausblick und das Klima genießen und gleichzeitig produktiv arbeiten. Nur das Stromnetz machte uns ein wenig zu schaffen: Auf der Erdung liegen 60 Volt an – das heißt, wenn wir zum Beispiel unsere Laptops am Ladegerät haben, dann sind alle Metallteile daran unter Spannung und es kribbelt ordentlich, wenn man sie berührt. Das ist prickelnde Softwareentwicklung auf Brasilianisch 😉

Die Mittagspause nutzten wir heute nicht nur für eine geistige Abkühlung, wir gingen einfach eine Runde im Meer baden und tobten uns in den Wellen aus. Danach konnte es direkt mit doppelter Motivation weitergehen. Seit dem Nachmittag entwickeln die Bodensee-Haie vom Gymnasium BZM Markdorf neben uns auf der Dachterasse. Das sind vier Jungs und eine Lehrerin, die sehr erfolgreich in der Junior Soccer League teilnehmen.

Außerdem haben wir schon die Hulks getroffen.

Einen Nachtrag zu der brasilianischen Fauna gab es am Nachmittag noch: Der Weg zu einem neuen Supermarkt führte uns an einem kleinen Tümpel vorbei, in dem ein Krokodil vor sich hindümpelte!

Den Abend verbrachten wir in einem Hotel-Restaurant eines Hotels ein paar hundert Meter nördlich von unserem Hotel. Dort gab es zu einem günstigen Preis ein sehr großes und reichhaltiges Buffet, dass auch genügend vegetarisches und glutenfreies Essen bot. Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Umweg über einen kleinen Markt und kauften dort unter anderem verschiedene Cashew-Nüsse.

Das Hotel ist inzwischen gefüllt mit RoboCup-Teams. In der Lobby, auf der Dachterasse, an allen öffentlichen Orten sitzen verschiedene Teams und bereiten sich auf den morgigen Tag vor(man merkt mittlerweile die Belastung des Hotel WLANs). Wir freuen uns sehr darauf morgen in der Halle zu testen und noch viele weitere Teams zu treffen.

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Brasilien Tag 0b: Erste Schritte in Brasilien

Angekommen in unseren ersten beiden Hotelzimmern stellten wir fest, dass wir gerade noch eine Stunde Zeit bis zum Beginn des Frühstücks hatten. Wir nutzen diese um gemeinsam Green Stories zu spielen. Marc und Sheepy entpuppten sich als wahre Experten auf diesem Gebiet.
Der deutschen Pünktlichkeit angemessen fanden wir uns dann um 6:30 Uhr vor den Türen der Frühstückshalle ein. Dahinter bot sich ein Frühstücksbuffet, von dem keiner von uns zu träumen gewagt hätte. Der Begriff internationales Frühstück ist auf jeden Fall angemessen: Es gibt Kuchen, Kekse, Rührei, Brot, Käse, Schinken, Früchte, Joghurt,… wir aßen uns richtig satt, bis keiner von uns mehr konnte. Im Anschluss wollten wir den Strand noch einmal richtig erkunden. Also machten sich alle „Strandfertig“ und auf den Weg auf die andere Straßenseite. Das Wasser war warm und sauber und so verbrachten wir einige Zeit darin und legten uns dann an den Strand zum Trocknen. Nachdem sich alle das Salz und den Flug von der Haut geduscht hatten, machten wir unser erstes Teammeeting am Hotelpool, mit den Füßen im angenehm kühlen Wasser.

Danach begannen wir zu arbeiten. Allerdings machte sich die Müdigkeit doch bemerkbar, immerhin waren wir über 24 Stunden unterwegs gewesen. So verbrachten wir die Zeit bis 14 Uhr unterschiedlich produktiv. Das Chaos beim richtigen Check-in machte dann alle wieder wach. Obwohl wir ausschließlich Einzelbetten gebucht hatten, bekamen wir einige Doppelbetten. Die Verständigung darüber, wie man dies ändern könnte, gestaltete sich als schwierig. Wie wir nach der Erfahrung in Mexico bereits erwartet hatten, kann im Hotel nämlich fast niemand Englisch sprechen. Und unser Portugiesisch reicht trotz Jessicas Vokabelhilfe kaum um Einkaufen zu gehen. Eine Reinigungskraft war dann unsere Rettung, die Englisch verstehen kann und dank zusätzlichem Einsatz von Händen und Füßen schafften wir die Verständigung. Wir nutzten die Umbauzeit unserer Zimmer, um Einkaufen zu gehen. Eine Touristeninformation mit drei freundlichen und sehr gut Englisch sprechenden Frauen war uns beim Ausfindig machen eines Supermarktes eine große Hilfe. Auch sonst treffen wir auf viel Hilfsbereitschaft: Bei dem Versuch Geld zu tauschen (was leider nur von Real in Euro oder Dollar möglich war) half das Kind eines Mitarbeiters als Übersetzer aus. Der Versuch ein Restaurant zu finden gestaltete sich als schwieriger als erwartet, denn vegetarisches und günstiges Essen schien es in Kombination nicht zu geben. Da wir großen Hunger hatten, landeten wir schießlich am Ende der Welt bei McDonalds.

Auf dem Rückweg machten wir den ersten Großeinkauf: Trinken, Brot, Wurst, Käse,… Außerdem entdeckten wir einen Markt, auf dem es eine Menge exotische Früchte gab. Wir kauften Trauben, Bananen und eine Mango, sowie Paprika und Limetten und bekamen zwei Früchte geschenkt, die wir noch nie im Leben gesehen hatten. Im Hotel ergoogelten wir uns, dass es sich um einen Zimtapfel und eine Caju handelte. Die ersten Einkäufe wurden dann direkt auf dem Hoteldach verspeist, mit Blick auf das Meer und die Strandpromenade. Und dann ging es früh am Abend nach einem sehr, sehr langen Tag ins Bett, um Freitag um 6:30 Uhr ausgeschlafen einen produktiveren Tag beginnen zu können.

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