Der Vormittag begann noch ruhig. Verschiedene Features wie Ball- und Torerkennung wurden getestet und verbessert, eine optimierte Aufstehanimation wurde getestet (von vorne aufstehen funktioniert ziemlich gut), das Laufen machte noch immer Probleme. Nach einem Referee-Training, bei dem angehende Schiedsrichter angeleitet wurden, ging es dann richtig los: Wir spielten zur Einstimmung ein Freundschaftsspiel gegen die FUmanoids.
Bente, Robert and Fabian working with the roboters, probably working on walking
Das Spiel endete in einem unspektakulären 0:0, die FUmanoids hatten erkennbare Probleme mit dem Rasen und unsere deutlich kleineren Darwins hatten so viel Kontrolle über ihre Bewegung auf dem Feld, wie ein Dreijähriger in einer Hüpfburg voller 12-Jähriger.
Uns war klar geworden: So würden wir nicht auf dem Kunstrasen laufen können. Nach einer Teambesprechung, bei dem alle ihre Ideen einbrachten, zog eine Truppe los zum Baumarkt. Wieder in der Halle ging es sofort ans Basteln. Ein Team brachte Stollen an Tamara an, ein weiteres Team probierte Kufen an Wilma aus. Das Dritte versuchte es mit Gummimatten.
Nach jetzigem Stand funktionieren die Stollen am Besten (und sind auch noch fußballkonform!) Bis spät abends wurde daran gearbeitet und heute wird sich zeigen, inwieweit das Konzept funktioniert.
Das Rückwärtsaufstehen funktioniert indes auf dem Rasen nicht wirklich, aber aus der Vergangenheit besitzen wir noch eine Notfall-Animation, sodass sich unsere Roboter jetzt einfach auf den Bauch rollen und von dort aufstehen.
Hambot kann inzwischen stehen und ist dabei das Laufen zu erlernen. Aufgrund seiner Größe dürfte das Gras für ihn nur ein kleines Problem werden, daher wird mit Hochdruck daran gearbeitet. Es ist aber noch völlig offen ob wir ihn schon auf diesem Wettbewerb einsetzen können.
Wir blicken daher mit gemischten Gefühlen unserem ersten Spiel um 13:15 gegen das Team „Photon“ entgegen. Zum Einen werden die Regeländerungen dieses Jahr sicherlich zu einer schmerzhaften Lektion für alle Teams werden, zum Anderen sind es genau solche Bedingungen die einen Rahmen für Innovation schaffen.
Nachdem wir vormittags alle unsere Sachen in zwei gemietete Busse mit viel Stauraum verstaut hatten, ging es gegen 13:00 auf nach Magdeburg.
Viereinhalb Stunden Fahrtzeit mit einem Zwischenhalt bei einem Fastfood-Laden später erreichten wir unsere Behausung für die kommende Woche. Da der gebuchte Schlafplatz einem Feuer zum Opfer gefallen ist, sind wir in drei Ferienwohnungen untergebracht.
Zwei Vierer- und eine Sechser-Wohnung, jede mit Küche und Bad, und viel mehr Platz als wir gewohnt sind. Sogar Wasch- und Spülmaschine ist vorhanden!
Ein paar Leute kauften ein, dann wurde gemeinsam ein gemischtes Essen zubereitet, das allen schmeckte.
Noch eine Teambesprechung und jetzt arbeiten alle trotz der späten Uhrzeit noch an den Robotern oder am Code, während wir alle gespannt auf den morgigen Tag sind.
Überschattet von den Saisonvorbereitungen haben wir kürzlich noch an einem kleinen Event teilgenommen, das wir hier im Nachgang erwähnen möchten.
Die TU-Hamburg-Harburg stellte am am 31. März die Ergebnisse einiger ausgewählter Studentenprojekte vor, mittendrin auch unsere Kollegen aus der SPL die HULKS. Da es immer ein wenig langweilig ist, gegen sich selbst zu spielen, haben sie uns kurzerhand eingeladen ihnen Gesellschaft – und Gegner – zu leisten.
Unser Freundschaftsspiel endete, trotz interessanter Spielsituationen, leider torlos. Gespielt wurde noch mit dem alten orangefarbenen Ball. In der SPL wird auch künftig weiter mit einem kleinen roten Ball gespielt, während in der Humanoid-League gerade auf zu mindesten 50% weiße, unregelmäßig gemusterte, Bälle umgestiegen wird.
Weiteres über das Event könnt ihr unter anderem der MOPO lesen, auch bei SAT1 erschien ein kurzer Beitrag.
In einem spannenden Spiel wurde der Sieger der Humanoid Kid-Size zwischen den Fumanoids aus Berlin und Parand aus dem Iran ausgespielt. Die größte Chance der ersten Halbzeit hatten die Fumanoids als der Ball auf der Torlinie lag. Leider beschloss dann der Fumanoid Roboter den Ball wieder aus dem Torraum hinauszubefördern anstatt das Tor zu machen. Am Ende der ersten Halbzeit gelang Parand dann der Führungstreffer, der auch in der nicht minder spannenden zweiten Halbzeit nicht ausgeglichen wurde. Somit hat Parand die IranOpen gewonnen, die Fumanoids belegen den zweiten Platz, während wir im kleinen Finale vorher den dritten Platz errungen hatten.
Alle Teams haben im Laufe der IranOpen große Fortschritte gemacht und werden vermutlich in Kürze in Magdeburg bei den GermanOpen oder im Sommer bei der WM in Hefei (China) aufeinandertreffen. Sonntag früh geht es dann für uns wieder zurück nach Hamburg.
Spannung pur. Unser Puls ist noch irgendwo im ungesunden Bereich. Nachdem wir gestern knapp im Halbfinale gegen die Fumanoids mit 0:1 verloren hatten, standen wir heute im kleinen Finale MRL gegenüber. Den dritten Platz und damit unser bestes Abschneiden bei den IranOpen vor Augen war die innere Aufregung schon vor dem Spiel groß. Da es nach der regulären Spielzeit 0:0 stand, kam es zum Elfmeterschießen. Tamara verwandelte gleich den ersten Schuss und wir führten 1:0. Der Schuss von MRL ging dann daneben, genauso der zweite Versuch beider Teams. Im dritten war Tamara wieder erfolgreich und nach folgenden erfolglosen Versuchen war nach dem vierten Durchgang klar: Wir haben mit 2:0 gewonnen!
Jetzt drücken wir noch den FUmanoids für das große Finale die Daumen.
Das war spannend – in einem harten Spiel gegen Parand (Iran) stand unsere Verteidigung wie eine Eins. (Fast) jeder Versuch der angriffsstarken und doppelt so großen Roboter endete an den Füßen unserer Abwehrspieler. Besonders Fiona tat sich stark hervor und verhinderte ein eigentlich ganz klares Tor. Das Spiel endete denkbar knapp mit 0:1 in der Nachspielzeit.
Als Gruppendritter stehen wir nun um 15:30 Uhr deutscher Zeit im zweiten Halbfinale den FUmanoids aus Berlin gegenüber. Drückt uns die Daumen!
Das große und kleine Finale finden dann morgen statt.
Hier die Ergebnisse aller Spiele in unserer Liga, wir werden laufend aktualisieren.
Das Plugin das wir zur Darstellung benutzen ist ein wenig kniffelig, alle Daten ohne Gewähr.
Heute ist der erste Setup Day, nicht nur für uns, auch für die Halle. Um uns herum wird gesägt, gestrichen und geschweisst. Für uns viel interessanter als die Einrichtung und die Blumendekoration: Wir haben Strom, fertig aufgebaute Felder und ein bisschen Internet. Es sind alle Koffer sicher angekommen und keiner der Roboter hat sich verletzt.
Unser Aufbau ist soweit fertig und wir sind fleißig am Testen. Nicht zuletzt dank der sehr um uns bemühten Übersetzer verläuft bisher alles unproblematisch.
Wiedereinmal haben wir es unsere Roboter durch die Sicherheitschecks geschafft. Natürlich gab es wieder viele Fragen von anderen Passagieren und den Mitarbeitern. Aber wir waren trotzdem schneller durch als die Familie vor uns, die diverse Spielzeugpistolen im Handgepäck hatte.
Nun nutzen wir noch die letzte Spur von deutschen Internet und schauen uns schon mal unseren Flieger an. Wir vermuten, dass es nicht nur das gleiche, sondern auch das selbe Flugzeug ist.
Neues gibt es dann erst wieder von uns, wenn wir dort einen Internetzugang finden.